Dieser Beitrag wurde leider für das Amtsblatt abgelehnt, weil zu viel Meinung enthalten sei…
Ich will euch meine Meinung aber nicht vorenthalten:
Jedes Jahr aufs Neue werden die Medien geflutet mit neuen invasiven Schädlingen, vor denen man sich in Acht nehmen muss. Die allseits unbeliebte rot-braune Nacktschnecke wurde schon vor Jahrzehnten als „spanische“ Wegschnecke tituliert, um auf den invasiven Charakter dieser böswillen Art hinzuweisen. Natürlich sind sie keinem Gärtner eine Freude, wenn sie des nachts kommen und gerne die jungen Triebe, fast reife Früchte oder ganze Pflänzchen mit ihrer Schleimspur überziehen. Und weil sie nun „eingewandert“ sind und gar nicht hierher gehören, muss man sie besonders hartnäckig verfolgen und auslöschen. Weil man nicht genug Zeit hat, jede einzelne zu suchen und „human“ umzubringen, sollte die Chemieindustrie uns helfen. Schneckenkorn her, Problem gelöst!
Doch Jahre später ist die spanische Wegschnecke immer noch da, die Industrie verkauft hunderte Tonnen an Schneckenkorn jährlich und der (Klein-)Gärtner ärgert sich immer noch über den Einwanderer aus Spanien. Doch was hat sich verändert? Ach, die unliebsame spanische Wegschnecke heißt jetzt Kapuzinerschnecke und stammt gar nicht aus Spanien? Sie war hier schon immer heimisch und hat sich einfach durchgesetzt, weil sie keine Fressfeinde hat und sie sich besser an unsere Gärten anpassen kann? Das nennt man wohl Evolution, wenn sich eine Art gegen die anderen durchsetzt, weil sie Vorteile hat. Das muss einem nicht gefallen – ist aber so.
Man darf hier nicht verallgemeinern, die meisten invasiven Arten sind tatsächlich nicht heimisch hier – aber sie lassen sich oft auch nicht davon abhalten, sich auszubreiten, wenn sie Vorteile gegenüber den heimischen Arten haben. Sei es der Buchsbaumzünsler, der Japankäfer oder die asiatische Tigermücke – alle sind gekommen, um zu bleiben, weil es bei uns so schön (geworden) ist. Es ist der sprichwörtliche Kampf gegen Windmühlen!
Ich wünsche euch viel Glück dabei – die Windmühlen sind über die letzten Jahrhunderte ja auch weniger geworden 🙂